Geschichte des Geigenbaus in Füssen
Die Füssener Schule des Lauten- eun Geigenbaus gilt als die älteste ihrer Art in Europa. Der erste Lautenmacher in der Stadt wurde im Jahre 1436 urkundlich erwähnt. Aus der Zeit davor fehlen schriftliche Quellen; es ist jedoch anzunehmen, dass bereits seit dem 13. Jahrhundert in dem alten Minnesängerland am südlichen Lech Saiteninstrumente gebaut wurden. Im Jahre 1562 wurde die erste Zunftordnung der Füssener Lautenmacher niedergeschrieben. Hierin wurden die Regeln für das gesamte Ausbildungs- und Meisterprüfungswesen festgelegt, und welchen Auflagen sich ein neu niedergelassener Meister zu unterziehen hat. Gleichzeitig wurde die Anzahl der Meister, die gleichzeitig in Füssen tätig sein durften, auf 20 beschränkt.
Viele dieser Handwerker waren deshalb gezwungen, auszuwandern, und so stammen fast alle bedeutenden Lautenmacherfamilien der Renaissance aus dem Füssener Land ab. Der Geigenbau des 17. und 18. Jahrhunderts brachte der Stadt Füssen neue Bedeutung. Es blieb aber weiterhin die Eigenart der Füssener Handwerker, dass sie in großer Zahl in die Hauptstädte Europas zogen, um dort, oft als Hof-Lauten- und -Geigenmacher, ihre Kunst auszuüben und an ihre Schüler weiter zu geben. Geissenhof, Stoß, Fendt, Hellmer, Eberle, Thir, Niggl, Rief, Techler, Fichtel und Gedler sind die Namen der bekanntesten Viola-d’amore- und Geigenbauer.